Der gewölbte Sargdeckel ist eine Darstellung der Inhaberin. Sie trägt ein langes Gewand mit Besatzen an den Seiten und weiteren zwei Besatzen nahe des Kopfes. Die Hände mit Armbändern und einem Ring, der Kranz, die Brüste und die Füße sind Gipsapplikationen. Das Gesicht ist eine separate Gipsmaske, die auf der Brust aufliegt. Die Form des Kopfes ist ziemlich dreieckig, mit großen Augen, einer eher breiten Nase und einem kleinen Mund. Der Stil der Haarfrisur ist römisch, die Ohren sind mit Ohrringen und der Hals mit zwei Halsketten aus Perlen geschmückt. Der Halsausschnitt des Gewandes ist in Stuck herausmodelliert. Es ist von hellroter Farbe mit wenigen grünen Streifen; die untere Hälfte ist mit drei Registern bemalt. Von oben sind dargestellt: Thoth als Ibis mit einer Maat-Feder, bekrönt mit dem zunehmenden und vollen Mond; ein Falke mit Doppelkrone; und Thoth als hockender Pavian, bekrönt mit dem zunehmenden und dem vollen Mond. Der Raum zwischen dem dritten Register und den Füßen ist mit Bändern von Rosetten und Dreiecken ausgefüllt. Das Fußteil ist recht groß; vor den mit Sandalen bekleideten Füßen ist eine Göttin (Isis ?) aufgemalt, die ein Trankopfer aus zwei Vasen zwei Ba-Vögeln darbringt, die auf jeder Seite stehen. Auf ihrer langen Perücke mit einem Stirnband befindet sich die Sonnenscheibe mit zwei Uräen. Die Ba-Vögel erheben ihre Hände, um das Wasser aufzufangen. Messer ragen aus ihren Krallen heraus. Auf der Unterseite des Fußteils ist Osiris als stehende Mumie dargestellt, der die Atefkrone, einen Halskragen, ein verziertes Mumiengewand und einen Federumhang trägt. In seinen gegeneinander gepreßten Händen hält er Krummstab und Flagellum. Die Darstellung wird von einer senkrechten Textkolumne auf jeder Seite sowie einfachen und dekorierten Bändern an der Oberseite eingefaßt. Darüber befindet sich die geflügelte Sonnenscheibe, deren Flügel der Krümmung des Fußteils folgen. Ein Falke mit ausgespreizten Flügeln ist auf dem gewölbten Kopfende aufgemalt. Er hält zwei Szepter mit Maat-Federn; auf seinem Kopf ist eine Sonnenscheibe mit zwei Uräen. Der Falke wird von zwei Figuren auf jeder Seite flankiert. Auf der rechten: eine Göttin, bekrönt mit der Doppelkrone, deren Hände im Adorationsgestus erhoben sind; hinter ihr steht ein Priester, bekleidet mit einem langen Schurz mit Fransen, einer Halskette und einer Schädelkappe. Zur linken: eine Göttin in einem langen, eng anliegenden Gewand mit Federmuster, bekrönt mit der Atefkrone; hinter ihr ein ähnlicher Priester, aber hier mit einem Halskragen. Auf den Seiten des Sarges sind zwei Szenen aufgemalt. Auf der rechten Seite sitzt Osiris hinter einem Opfertisch, wobei Isis-Hathor hinter ihm steht. Er ist mit einem kurzen Schurz und einem Hemd bekleidet, sowie mit Armbändern, einem Halskragen und der Atef-Krone geschmückt. Sein Thron und der Opfertisch stehen auf einer niedrigen Plattform. Osiris hält das Was-Szepter und ein Anch-Zeichen. Isis-Hathor ist mit dem Kuhgehörn und einer Sonnenscheibe bekrönt; sie hält einen Papyrusstab und ein Anch-Zeichen. Der Fuß des Opfertisches hat die Form einer Lotusblume. Darauf befinden sich drei Opfergaben und ein Bukett. Osiris gegenüber steht ein Priester, gekleidet in ein langes Gewand mit Fransen, das seine ausgestreckten Arme bedeckt. Er trägt eine Schädelkappe und Sandalen und bringt ein Trankopfer aus einem mit einer Tülle versehenen Krug dar. Hinter ihm befinden sich die folgenden Figuren: Anubis, der in einen langen, karierten Schurz gekleidet ist, führt die Verstorbene herbei. Er blickt nach hinten, um sie zu sehen. In seiner anderen Hand befindet sich ein Tuch. Teuris hält ein Anch-Zeichen. Der falkenköpfige Horus gießt Wasser über sie aus einer Vase; er ist ebenfalls in einen langen karierten Schurz gekleidet. In seiner anderen Hand ruhen Krummstab und Flagellum. Daneben ist ein Schlangengott mit Beinen, der eine Doppelkrone trägt und ein Tuch mit beiden Händen hält. Die kuhköpfige Hathor hält ein Tuch und ein Anch-Zeichen. Die vier Horuskinder, in Mumiengewändern mit zwei Bändern, Halskragen und mit Sonnenscheiben auf ihren Köpfen, halten alle mit beiden Händen Tücher. Die geierköpfige Nechbet, gekleidet in ein langes, eng anliegendes und mit Federmuster verziertes Gewand und bekrönt mit der Atef-Krone, hält ein Tuch aber kein Anch-Zeichen. Die schlangenköpfige Wadjit hält ein Tuch und ein Anch-Zeichen. Die letzte Figur ist eine Göttin mit einem nicht bestimmbaren Objekt als Kopf, die einen Schlüssel und ein Anch-Zeichen hält. Auf der linken Seite des Sarges sind die folgenden Darstellungen aufgemalt: Anubis, gekleidet in einen langen karierten Schurz, steht an der Waage, auf der das Herz gewogen wird. Hinter ihm stehen ein Hörneraltar und der Verschlinger der zurückgewiesenen Seelen, dargestellt als Löwe mit einem Messer in seinen Tatzen und einer Sonnenscheibe auf dem Kopf. Unter der Waage stehen vier kleine Krüge, im Zwischenraum zur Linken ist ein Paar Ohren und zur Rechten ein Paar Augen. Rechts der Waage steht der falkenköpfige Horus, gekleidet in einen langen karierten Schurz, der eine Hand erhoben hat. In seiner anderen Hand befinden sich Krummstab und Flagellum. Hinter ihm steht der ibisköpfige Thot, gekleidet in einen kurzen Schurz mit Federmuster und bekrönt mit dem zunehmenden und dem vollen Mond. Er schreibt das Ergebnis nieder. Hinter Thoth stehen die vier Horuskinder, gekleidet in verzierte Gewänder und bekrönt mit Sonnenscheiben, die Anch-Zeichen halten. Daneben befindet sich eine löwengestaltige Totenbahre mit einer Mumie, an der zwei Göttinnen, jede an einer Seite, trauern. Über der Darstellung an den Seiten des Deckels ist eine waagerechte Textzeile aufgemalt. Die meisten Figuren tragen Armreifen, Armbänder und Halskragen. Die weiblichen Figuren tragen lange, eng anliegende Gewänder mit zwei Verbrämungen, die unter den Brüsten zusammengeknotet sind - mit Ausnahme von zwei Göttinnen, die ein mit einem Flügelmuster verziertes Gewand tragen.
(1) Worte sprechen seitens Osiris, des Ersten der Westlichen, des Herrn von Abydos, des ältesten Sohnes, des Erstgeborenen des Geb, des rechtschaffenen Richters (?), der schön ist an Antlitz: Alles Leben, Stabilität, Macht, alle Gesundheit, alles Glück sei der Teuris gegeben für immer und ewig. (2) (Worte sprechen) seitens Isis, die groß ist an Magie, der Ältesten aus dem Leib ihrer Mutter Nut, der Herrin des Himmels, der Schützerin des Re: Laßt uns preisen den Gott, der befindlich ist in der Morgenbarke, laßt uns jubeln (auf) Erden. (3) Worte sprechen seitens Osiris, des Ersten der Westlichen, des Herrn von Abydos, des ältesten Sohnes, des Erstgeborenen des Geb. (4) (Worte sprechen) seitens Isis, die groß ist an Magie, der Ältesten aus dem Leib ihrer Mutter Nut, der Herrin des Himmels, der Schützerin des Re.
Bibliographie
F.W. von Bissing, Karthago und seine griechischen und italischen Beziehungen, Studi Etruschi 7 (1933), pl. 7,4