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Geb

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Erdgott und als Sohn von Schu und Tefnut ein Mitglied der Neunheit von Heliopolis. Er war der Gemahl der Himmelsgöttin Nut. Seine Kinder waren Osiris, Isis, Nephthys und Seth. Viele Darstellungen zeigen den Gott liegend und Nut auf Händen und Zehen über ihm ausgestreckt; manchmal sind sie durch Schu getrennt, der den Himmel stützt. Geb ist oft von grüner Farbe, auch wachsen Pflanzen aus ihm hervor. Der Aspekt der Fruchtbarkeit, der sich damit verbindet, wird von Darstellungen betont, die ihn mit aufgerichtetem Penis zeigen, der zum Himmel deutet. Abgesehen von dieser positiven Seite hat der Gott auch eine negative Seite. Schließlich wurden die Toten ja in seinem Leib begraben oder eingeschlossen, was ein schreckliches Schicksal war. In den Pyramidentexten kommen beispielsweise die Worte vor: 'die Erde ist ein Abscheu für den Verstorbenen, er soll Geb nicht betreten, damit er nicht verwest'. Als Erdgott war Geb auch der Herr der Schlangen, die in ihm lebten; die von der Erde hervorgebrachten Dinge wie Pflanzen und Mineralien standen ebenfalls in Beziehung zu ihm. Geb spielt in der Geschichte vom Streit zwischen Horus und Seth eine besondere Rolle. In vielen Versionen ist Geb der Richter. Der Schabaka-Stein beispielsweise berichtet, daß der Gott ursprünglich entschieden hatte, die Herrschaft über Ägypten zwischen den beiden Rivalen zu teilen, wobei Seth Oberägypten und Horus Unterägypten bekommen sollte. Später bedauerte Geb diese Entscheidung und teilte Horus das gesamte Land zu. Weil Geb selbst der letzte Herrscher auf Erden gewesen war und der lebende König die Personifikation des Horus war, wurde letzterer oft der Erbe des Geb genannt.