Zu Beginn dieses Jahrhunderts würde in Den Haag das Museum Scheurleer gegründet, in dem die Privatsammlung von C.W. Lungingh Scheurleer untergebracht war. Als wohlhabender Bankier übernahm er einen großen Teil der ehemaligen Sammlung des Freiherrn von Bissing und unter stützte er finanziell die Ausgrabungen von W.M. Flinders Petrie in Ägypten, so daß ihm zahlreiche Objekte durch Fundteilung zufielen. Nachdem die Scheurleer-Bank 1932 in Konkurs gegangen war, wurde die Allard Pierson Stiftung eingerichtet, um die Sammlung in den Niederlanden zu erhalten. Zu diesem Zweck stellte die Stadtverwaltung von Amsterdam ein Schulgebäude in der Serphatistraße zur Verfügung. Dort konnte 1943 das Allard Pierson Museum, das Archäologische Museum der Universität Amsterdam, eröffnet werden. In den folgenden Jahren erweiterte das Museum seine Bestände durch Ankäufe, Schenkungen und Dauerleihgaben. Dazu gehören u.a. die Sammlungen Van Leer und Boeke-Cadbury sowie die Dobber Ushebti-Sammlung. Wegen der offenkundigen Raumnot wurde dann von der Universität Amsterdam das alte Gebäude der 'Nederlandse Bank' für das Museum angekauft. In den neuen Räumlichkeiten fand 1876 die Wiedereröffnung des Allard Pierson Museum statt. Zu den Schwerpunkten der ägyptischen Sammlung gehören Objekte aus der Vor- und Frühzeit, der Amarna-Periode, der griechisch-römischen Epoche und koptsiche Textilien. Neben der Ägyptensammlung besitzt das Allard Pierson Museum auch Bestände aus der Klassischen Antike und Etrurien, dem minoisch-mykenischen Kulturkreis sowie aus Zypern und Vorderasien.