Die Stele ist rechteckig, die Seiten sind auf Grund einer leichten Beschädigung uneben. Die Szene wird nach oben von der Hieroglyphe des Himmels (Gardiner N1) und einer doppelten Grundlinie mit einer Zickzacklinie darunter begrenzt. Der Priester Peteimouthes ist stehend vor den Göttern Chons das Kind, Mut die Große, und Anat dargestellt. Er hält einen Räucherarm in der Hand und schüttet Wasser aus einer Hes-Vase in eine Schale auf einem Ständer. Er ist mit einem langen gefälteten Gewand mit Fransen bekleidet, trägt Sandalen und eine Schädelkappe. Um seinen Hals herum liegt eine Halskette und an seinem linken Handgelenk befindet sich ein Armreif. Ihm direkt gegenüber steht Chons, das Kind, bekleidet mit einem kurzen Schurz und einem Gürtel, an dem ein Tierschwanz angebunden ist. Die jugendliche Seitenlocke liegt über seiner Perücke, darauf sitzt die Hemhem-Krone. In seiner linken Hand hält er Flagellum und Krummstab, in seiner rechten das Anch-Zeichen. Seine Halskette ist nur teilweise vom Bildhauer herausgearbeitet worden. Mut und Anat sitzen beide auf mit Zickzacklinien verzierten Thronen, die auf Podien stehen. Sie sind beide gleich in Gewänder mit Fischgrätenmustern und Schulterträgern gekleidet, haben Halskragen und Armreifen und halten Papyrusstäbe in ihren linken Händen. Mut, die Große, trägt eine lange Perücke mit der Geierhaube und der Doppelkrone. Sie hält ein Anch-Zeichen in ihrer rechten Hand. Anat's rechte Hand ist leer. Sie trägt ihre typische, der Atefkrone ähnlich sehende Federkrone. Über der Szene steht eine Textzeile. Unten befinden sich vier weitere Zeilen mit Inschriften zu den Figuren. Unter der letzten Textzeile gibt es einen leeren Raum.
(1) Worte sprechen seitens des Priesters des Stieres (?), des herausgehenden (?) Priesters, des Schreibers des Tempels der Anat, des Osiris Peteimouthes, geboren von Tadiu, wahr an Stimme. (2) O alle Schreiber, alle Wab-Priester, die alle kommen aus ihren Städten und Gauen, möget ihr stehen neben dieser Statue, möget ihr gedenken seines Namens, (3) (ausgestattet) mit allen guten Dingen, indem ihr sagt: Osiris Peteimouthes, mögest du nehmen für dich dieses dein kühle Wasser das hervorgeht aus Osiris, mögen deine Füße frei umhergehen (4) über dem weißen Stein, mögest du Wasser trinken aus dem Strom, möge deine Seele herausgehen in der Nacht, möge dein Herz vergöttlicht sein (wie?) Sokar-Osiris, (5) mögest du eintreten an der Seite der Götter (zu) den Beiden Wahrheitsgöttinnen, mögest du dich vereinigen mit den Seelen der Schweigenden, möge dein Herz vereint sein mit deinem Körper ewiglich. (6) Der Osiris Peteimouthes, (7) geboren von Tadiu. (8) Chons, das Kind, der Herr des Hauses der Anat. (9) Mut, die Große, die Herrin des Hauses der Anat. (10) Anat, die Herrin des Hauses der Anat.
Bibliographie
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