Das Totenbuch ist nicht nur ein Korpus von Texten; zu jedem "Spruch" gehört auch ein bildliches Motiv, eine graphische Darstellung. Es entwickelte sich früh ein kürzelhafter Stil, in dem die Schreiber und Zeichner diese "Vignetten" mit ihrer Schreibfeder schufen, eine graphische Tradition besonderer Art. Der Totenpapyrus des Chonsu-ju zeigt diese in höchstentwickeltem Raffinement. Chonsu-ju - Hoherpriester des Ptah in Memphis, er starb 249 v. Chr. - ist Glied einer ganzen Dynastie von Inhabern dieses wohl bedeutendsten Priesteramtes der Spätzeit: Die Wiener Sammlung hat Grabstelen von seinem Vater An-em-her, seinem Neffen desselben Namens sowie von dessen Söhnen Djed-her und Hor-em-achet (siehe Inv.-Nr. 125).
Verzeichnis der antiken Sculpturenwerke, Inschriften und Mosaiken des K.k. Münz- und Antikencabinets im unteren K.k. Belvedere (1826) 48, Nr. 474, 49, Nr. 475, 50, Nr. 476.
(Steinbüchel, A. v.,) Scarabées égyptiens illustrés du Musée des Antiques de Sa Majesté l'Empereur. Wien 1824.
Satzinger, H., Ägyptisch-Orientalische Sammlung Kunsthistorisches Museum Wien (museum), Braunschweig (Verlag Westermann), 1987.
Satzinger, H., Das Kunsthistorische Museum in Wien. Die Ägyptisch-Orientalische Sammlung. Zaberns Bildbände zur Archäologie 14. Mainz. 1994.