Die Szene stellt Räucher- und Rindfleischopfer vor der Statue des Seschem-nefer dar, der als älterer, beleibter und dadurch besonders würdig wirkender Mann wiedergegeben ist. Dass eine Statue und nicht etwa Seschem-nefer selbst gemeint ist, zeigen Armhaltung und Stellung der Schultern sowie die einspaltige Inschrift. Der Statuendarstellung zugewandt sind drei Diener kleiner abgebildet; zwei auf einer oberen Standlinie, einer davon ein Räuchergefäß öffnend, der andere einen heute durch die starke Oberflächenzerstörung nicht mehr erhaltenen Papyrus haltend, aus dem er rezitiert. Unter den beiden ein weiterer Diener, ab Höhe der Taille aufwärts erhalten, der einen Rinderschenkel herbeibringt. Die Konturen seines Kopfes wurden nachträglich durch das Auftragen der Farbe für die Perücke über den Reliefrand hinaus vergrößert. Alle dargestellten Personen tragen einen unterhalb des Bauchnabels geknoteten Kurzschurz.
(1) Abbild-nach-dem-Leben (= Statue) des Einzigen-Freundes Seschem-nefer. (2) Hausvorsteher Mereri. (3) Schreiber Fefi (?). (4) Anwärter der Totenpriester (NN, der Name ist zerstört).
Bibliographie
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