Die Nekropole südwestlich von Kairo, die einen Teil des riesigen Friedhofes der alten Residenzstadt Memphis bildet. Es gibt hier bereits seit der 1. Dynastie Mastabas, aber das Gebiet ist vor allem wegen der drei Pyramiden der 4. Dynastie und der sie umgebenden Mastabas von Mitgliedern der Königsfamilie und hohen Beamten berühmt. Nachdem Snofru in Dahschur die erste echte Pyramide gebaut hatte, errichtete sein Sohn Cheops mit seinem Grab in Giza die größte bekannte Pyramide, die aus mehr als 3 Millionen Kalksteinblöcken besteht und die ursprünglich mit einer geglätteten Lage weißen Kalkstein aus Tura verkleidet war. Die Pyramide besitzt einen unfertigen unterirdischen Raum, in dem man gewöhnlich die geplante Grabkammer vermutet; nach Planänderungen wurden zwei weitere Grabkammern im Oberbau angelegt, die allgemein als Königskammer und Königinnenkammer bezeichnet werden. Beide Räume sind mit schräg aufwärts führenden Schächten versehen, die man früher für Belüftungsschächte hielt, während man heute einen astronomischen Hintergrund annimmt. 1993 wurde eine fahrbare Kamera in einen dieser Schächte eingeführt, was die Entdeckung einer verschlossenen Tür zur Folge hatte, was zu Spekulationen über eine unbekannte vierte Kammer führte. In der Nähe der Cheopspyramide befinden sich die Reste seines Totentempels, der durch einen Aufweg mit seinem (verschwundenen) Taltempel verbunden war. Außerdem gibt es mehrere große Gruben für Boote, von denen zwei tatsächlich noch Boote enthielten. In der Nähe liegt das Grab der Hetepheres, der Mutter des Cheops; es gibt auch mehrere Nebenpyramiden, die man für Königinnengräber hält. Die südlichste wurde von der 3. Zwischenzeit an ein Kultbezirk der Göttin Isis.
Die zweite Pyramide wurde von Chephren erbaut. Obwohl sie etwas kleiner ist, wirkt sie größer, da sie auf einer Anhöhe des Plateaus errichtet wurde. Von dieser Pyramide führt ein Aufweg zu einem gut erhaltenen Taltempel aus Granit. Neben ihm liegt die Sphinx von Giza. Wegen ihrer Lage beim Taltempel des Chephren und seinem Aufweg nimmt man an, daß die Sphinx von diesem Pharao geschaffen wurde und seine Züge trägt. In der 18. Dynastie erbaute Amenophis II. hier einen Tempel des Harmachis ('Horus im Horizont'), der von Sethos I. in der 19. Dynastie erweitert wurde.
Die dritte, viel kleinere Pyramide ist die des Mykerinus. Die berühmten Statuen des Königs, Triaden mit Hathor und verschiedenen Gaugöttern und -göttinnen, wurden in seinem aus Lehmziegeln erbauten Taltempel gefunden. In der 26. Dynastie wurde die Pyramide, vielleicht im Zusammenhang mit dem Bedürfnis zur Rückwendung auf Religion und Kunst der älteren Zeit, restauriert; zu jener Zeit wurde ein hölzerner Sarkophag in die Pyramide gebracht, was anfangs die Ägyptologen verwirrte, die glaubten, die Überreste der Bestattung des Mykerinus gefunden zu haben.