Iru-ka-Ptah ließ sich in seiner Grabstatue in Schreithaltung vor einer Rückenplatte darstellen. Er ist in einen knielangen Schurz gekleidet, der unter dem Bauchnabel geknotet ist. Er trägt eine kurze Löckchenperücke und einen breiten Halskragen. Beide Arme hängen gerade am Körper herab, die Hände sind zu Fäusten geballt und umfassen ein Amulett, das aus einem Stück Stoff besteht. Die Figur ist streng achsengerade ausgerichtet und lässt noch deutlich den Werkblock erkennen, aus dem sie herausgearbeitet wurde. Die Körperproportionen sind nicht ganz gelungen, doch entspricht die Darstellung sonst dem gängigen Ideal des schlanken, jugendlichen, gut versorgten Beamten. Die Grabstatue galt als Ersatzkörper bei Verlust der Mumie; sie war das Medium, in das die Seele des Toten eintreten und durch das sie die Totenopfer entgegennehmen konnte. Individualität gewann auch diese Grabstatue erst durch die Beischrift eines Namens, der sich hier auf der Basisplatte zu Füßen des Dargestellten findet.
(1) Untervorsteher der Wabet (= Balsamierungsstätte oder Werkstatt) der Nekropole Iru-ka-Ptah.
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