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Hieroglyphen

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Die griechische Bezeichnung für die piktographische Schrift der alten Ägypter. Hieroglyphe bedeutet 'heilige Meißel (zeichen)', weil den Griechen auffiel, daß diese Schrift nur an Tempelwänden und für andere heilige Texte verwendet wurde. Dieses Schriftsystem wurde vom späten 4. Jahrtausend v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. benutzt. Die späteste datierbare hieroglyphische Inschrift am Hadrianstor auf Philae stammt vom 24. August 394 n. Chr. Die Bedeutung der Zeichen geriet nach und nach in Vergessenheit, bis im frühen 19. Jahrhundert der Franzose Champollion die Schrift entzifferte, wobei er vor allem den Stein von Rosette benutzte, in den nicht nur Hieroglyphen, sondern auch Demotisch und Griechisch eingemeißelt waren. Die Hieroglyphenschrift besitzt Tausende von Zeichen, von denen die meisten in der Griechisch-Römischen Zeit eingeführt wurden. Die als Mittelägyptisch bekannte Sprachphase benutzte nur ca. 750 Zeichen, von denen einige nur sehr selten verwendet wurden.
Es gibt drei Arten von Zeichen:

Die Texte wurden in Zeilen von rechts nach links oder von links nach rechts (letzteres aus Gründen der Symmetrie oder wenn der Text zu einer nach links blickenden Figur gehörte) oder in Kolumnen von oben nach unten geschrieben. Zwischen den Worten wurden keine Freiräume gelassen, und es gab auch keine Interpunktion. Auch wurden Vokale nicht geschrieben, was bedeutet, daß die Aussprache des Altägyptischen praktisch unbekannt ist. Zu ihrer Rekonstruktion hat man zum Teil das Koptische (das die Vokale schrieb) sowie die Transkriptionen ägyptischer Wörter und Namen in anderen, vokalisierten Sprachen (Griechisch, Assyrisch, Babylonisch) verwendet.