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Atum

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Nach der Theologie von Heliopolis der Ur- und Schöpfergott. Am Beginn der Schöpfung erschuf er sich selbst aus den Urwassern des Nun (der in einigen Texten sein Vater genannt wird) und erschien auf dem Urhügel. Dann begann er sein Schöpfungswerk. Durch Masturbation, in anderen Versionen durch Ausspucken, schuf er das erste Götterpaar Schu und Tefnut. Schließlich wurde die Neunheit von Heliopolis erschaffen. Obwohl Atum genau wie Re auch ein Sonnengott ist, waren sie zu Anfang getrennte Gottheiten. Nichtsdestoweniger vereinen bereits die Pyramidentexte des Alten Reiches die beiden Götter zu Re-Atum. Die ägyptischen Priester verbanden die verschiedenen Sonnengötter mit den unterschiedlichen Sonnenphasen. So wurde Chepre zur Morgensonne und Atum wurde als Abendsonne (das Wort 'itmu', von dem sich der Name herleitet, bedeutet im Ägyptischen 'sich vollenden') oder 'Re auf dem westlichen Berg' betrachtet. In einem Spruch des Totenbuches erzählt Atum, daß er am Ende der Zeit alles zerstören wird, was er geschaffen hatte, und daß die Welt in den Urzustand vor der Schöpfung zurückkehren und eine träge Wassermasse werden wird. Dort wird Atum, der sich in eine Schlange verwandeln wird, zusammen mit Osiris leben.