Das Objekt sieht aus wie eine große Schüssel mit verdicktem Rand, in den an vier Stellen Löcher zur Befestigung auf einer Unterlage gebohrt sind. Es handelt sich um den Kopfteil eines aus einzelnen Keramikelementen zusammengesetzten "slipper coffin", einer Bestattungssitte der spätesten Zeit Ägyptens. Die Außenwölbung des Objekts ist entsprechend seiner Platzierung über dem Kopf des Toten mit dessen Gesicht bemalt.
Auf einer braunen Grundierung ist mit schwarzer Farbe in lebhafter Strichführung ein ausdrucksvolles, wenn auch schematisiertes und künstlerisch anspruchsloses Gesicht in Vorderansicht aufgetragen. Es stellt einen Mann dar mit kurzer Löckchenfrisur, Bart sowie kleinem Oberlippenbart. Die Augen sind groß und weit geöffnet wiedergegeben, Wimpern und Haare der Augenbrauen deutlich angegeben. Stilistisch erinnert dies an späte Mumienporträts auf Holztafeln. Das Gesicht wird eingerahmt von einer Weinrebe mit Trauben und Blättern, die als Symbol für Wiederauferstehung und Ewigkeit erklärt werden darf.
KOPTISCHE ZEIT (nacht nich); RÖMERZEIT (nicht vor)
Fundort
UNBEKANNT
Gattung
NICHT SPEZIFIZIERTES SARGTEIL
Material
TON; NICHT SPEZIFIZIERT
Technik
HANDGEFORMT; GEBRANNT; BEMALUNG
Höhe
12.5 cm
Durchmesser
40 cm
Bibliographie
Schmitz, B., Die Neuerwerbungen des Pelizaeus-Museums Hildesheim : Bericht für 1993/94 mit einem Überblick über die Entwicklung der Ägyptensammlung seit ihren Anfängen, in: Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim 67 (1995), Hildesheim 1996, S. 483-492 (S. 490).