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Alle
Abbildungen
Allgemein
Eigenschaften
Datierung
Handlungsträger
Textdaten
Referenz
Standort
Internationale Inventarnummer
Inventarnummer
Bezeichnung
Übersetzung:
D
E
F
G
I
P
S
A
Gattung
Typologie
Beschreibung
Der Sarg des Upuaut-nacht gehört zur Gattung der Kastensärge, die für das Mittlere Reich typisch sind, und ist bis auf die Bodenbretter noch vollständig erhalten. Die Seiten und der Deckel sind aus einzelnen Holzbrettern mittels Dübeln zusammengefügt und weisen stellenweise sorgfältige Ausbesserungen aus, wo das Holz nicht fehlerfrei war. Außen ist der Sarg mit einer dünnen Gipsschicht überzogen, die mit einem hellgelben Malgrund versehen ist. Alle Außenflächen sind dekoriert. Innen war der Sarg ebenfalls stuckiert, doch ist von der Dekoration bis auf die Reste einer Diagonalsternuhr auf der Innenseite des Deckels nichts mehr erhalten. Aufgrund des Dekorationsprogrammes, das nicht nur aus Inschriften, sondern auch aus Ritualszenen besteht, kann der Sarg in die Gruppe der Assiut-Särge des Mittleren Reiches eingeordnet werden. Er zählt zu der selteneren Untergruppe, die nicht die sonst üblichen Opferformeln mit Anrufung der Totengötter Osiris und Anubis trägt, sondern mit Sprüchen versehen ist, die Reden durch den Schöpfergott Re(-Atum) wiedergeben bzw. Opferformeln an ihn. Diese Texte befinden sich auf dem Deckel, auf den Schmal- und auf den Langseiten des Sarges. Die Einzelheiten sind im Feld "Textkommentar" beschrieben. Auf den beiden Schmalseiten des Sargkastens sitzen sich je zwei Kanopengötter (Horussöhne) gegenüber; sie sind wie zu dieser Zeit allgemein üblich noch ganz menschengestaltig dargestellt, hocken mit angezogenen Knien in ihr Gewand eingehüllt am Boden und tragen schlichte lange Perücken sowie leicht gekrümmte Götterbärte. Die dazugehörigen Reden des Gottes Re beziehen sich auf Isis und Nephthys, die er zum Schutz und zur Beweinung des Toten an dessen Kopf bzw. Füße platziert. Ungewöhnlich und selten ist die Dekoration der beiden Langseiten des Sarges, denn dort ist über jeweils zwei Register verteilt eine Folge von Ritualszenen dargestellt, die verschiedene Opfer vor dem Sargbesitzer wiedergeben. Die handelnden Personen sind zum Teil mit Titeln (Heri-heb "Vorlesepriester", Uti "Balsamierungspriester") versehen, einige halten eine Papyrusrolle mit dem Ritualtext in der Hand, einige tragen das priesterliche Pantherfell. Auf der Ostseite des Sarges ist außerdem an der rechten Seite ein großes Udjat-Augen-Paar angebracht, wie es auch auf den nur mit Inschriften versehenen Särgen aus Assiut üblich ist. Die Augen sollten dem im Sarge ruhenden Toten den Blickkontakt mit dem Diesseits und vor allem mit der aufgehenden Sonne im Osten ermöglichen und ihn so in die Lage versetzen, am ewigen Kreislauf der Natur teilzunehmen und dadurch die Wiedergeburt zu erlangen. Der Besitzer dieses ungewöhnlichen und in den Einzelheiten seines Dekorationsprogrammes noch nicht voll erklärbaren Sarges ist mit dem Namen Upuaut-nacht bezeichnet; sein einziger Titel lautet "Schatzmeister". Bis jetzt ist es noch nicht gelungen, ihn zu identifizieren, ihm ein bestimmtes Grab in Assiut oder weitere Denkmäler zuzuweisen.
Übersetzung:
D
E
F
G
I
P
S
A
Fundort
Herkunft
Material
Technik
Erhaltungszustand
Farben
Höhe
(cm)
Breite
(cm)
Länge
(cm)
Tiefe
(cm)
Durchmesser
(cm)
Gewicht
(grs)
Datierung
Datierung (Freier Text)
Daterierungskriterien
Götter
Könige
Personen
wp-wA.wt-nxt
Schrift
Sprache
Textgattun
Textinhalt
Beschriftungstechnik
Erhaltungszustand des Textes
Hieroglyphen
Umschrift
[1] Dd-mdw jn ra prt-xrw m wp(t)-wAt msjj(t) m Hb skr DHwtjt m Hb nb nfr Htp-dj wsjr nb-Ddw xntj-jmntjw nb-AbDw m jsw(t)=f nb(wt) / Sms sw kA=f r jswt=f wab(w)t jmj(w)t pt smA=f tA DAj=f bjA r jmnt dj smjt awj=s(j) r=k Htp-dj jnp(w) tpj-Dw=f jmj-wt nb-tA-Dsr nb rA-orrt (j)mAx(jj) jmj-rA sDAwt wpwAwt-[nxt] [2] Dd-mdw jn ra jw dj.n<=j> n=k / Ast Xr tp=k rmj=s Tw jAkb=s Tw / Htp-dj n xpr(r) m Hwt-nxw / jmst / Hp(jj) [3] Dd-mdw jn ra j(w) dj.n<=j> n=k / nbt-Hwt Xr rdwj=k(j) rmj=s Tw jAkb=s T(w) / Htp-dj n sSAt xntjt pr mDA(w)t-nTr / dwA-mwt=f / obH-snw=f [4] Htp-dj n ra-jtm Hna Drt=f Htp-dj n wsjr Hna Ast Htp-dj n stS Hna nb(t)-Hwt Htp-dj n jmst Hna Hp(jj) Htp-dj n dwA-mwt=f / Hna obH-snw=f Htp-dj n DHwtj Hna msw=f Htp-dj n dwn-anwj Hna msw=f Htp-dj n mxntj-n-jrtj Hna msw=f Dd-mdw jn ra j(w) <rdj.>n=<j> n=k // nw mtt nt jb jmj-rA sDAwt / (j)mAxjj mrjj nb=f / mA sw rmT m rx / Sdj nb=f (... ?) / aSA xrw jmj-rA sDAwt wpwAwt-nxt / (... ?) / jmj-rA sDAwt wpwAwt-[nxt] / [...] (... ?) [5] Htp-dj n ra Htp-dj n jnp(w) Htp-dj n gb Hna nwt Htp-dj n Sw Hna tfnwt Htp-dj n mrjj-mwt=f Htp-dj n Ax-n-jt=f / Htp-dj n Hrj-tp-snw=f Dd-mdw jn ra jw rdj.n<=j> n=k HA nb-jmnt m gs=k [jmnt] nfr xrw Hr jb n nb=f (... ?) jmj-rA sDAwt wpwAwt-nxt // (j)mAxjj xr nTr-aA [mn rdwj=fj] / m Sms nb=f jmj-rA sDAwt / (j)mAxjj mrjj nb=f m / jst nb(t) jmj-rA sDAwt wpwAwt-n[xt] / (j)mAxjj jmj-rA pr (... ?) / jmj-rA sDAwt wpwAwt-nxt / mAA nfrw nb=f / m Xrt hrw nt ra-nb jmj-rA sDAwt
Übersetzung
(1) Worte-zu-sprechen durch Re : ein Totenopfer am Upe(t)-wat-Fest (und) Mesi(t)-Fest, am Sokar-Fest (und) Thot-Fest, an jedem schönen Fest ! Ein Opfer, das Osiris gewähren möge, Herr-von-Busiris, Erster-der-Westlichen, Herr-von-Abydos, an allen seinen Stätten. Möge sein Ka ihm folgen zu seinen reinen Stätten, die im Himmel sind ! Möge er bestattet werden, möge er über das Firmament fahren bis zum Westen ! Möge dir die Wüste ihre beiden Arme entgegenstrecken ! Ein Opfer, das Anubis gewähren möge, der-auf-seinem-Berg-ist, Imi-ut, Herr-des-Heiligen-Landes (= Nekropole), Herr von Ro-qereret (= Nekropole von Assiut), (für) den Ehrwürdigen, Schatzmeister Upuaut-nacht. (2) Worte-zu-sprechen durch Re : (Ich) habe dir Isis unter deinen Kopf gegeben, damit sie dich beweint, damit sie über dir klagt. Ein Opfer, das Chepr(er) in Hut-nechu gegeben werde. Amset / Hapi (= Namensbeischriften zu den beiden Kanopengöttern). (3) Worte-zu-sprechen durch Re : (Ich) habe dir Nephthys unter deine beiden Füße gegeben, damit sie dich beweint, damit sie über dir klagt. Ein Opfer, das Seschat gegeben werde, die vor dem Haus der Gottesbücher ist. Dua-mut-ef / Kebeh-senu-ef (= Namensbeischriften zu den beiden Kanopengöttern). (4) Ein Opfer, das Re-Atum gegeben werde zusammen mit seiner Hand; ein Opfer, das Osiris gegeben werde zusammen mit Isis; ein Opfer, das Seth gegeben werde zusammen mit Nephthys; ein Opfer, das Amset gegeben werde zusammen mit Hapi; ein Opfer, das Dua-mut-ef gegeben werde zusammen mit Kebeh-senu-ef; ein Opfer, das Thot gegeben werde zusammen mit seinen Kindern; ein Opfer, das Dun-anui gegeben werde zusammen mit seinen Kindern; ein Opfer, das Mechenti-en-irti gegeben werde zusammen mit seinen Kindern. Worte-zu-sprechen durch Re : (Ich) (gebe) dir dieses (?) (und) die Eignung des Herzens, (oh) Schatzmeister, Ehrwürdiger, Geliebter seines Herrn; die Menschen sehen ihn als einen, der weiß, was seinen Herrn rettet (?) (... ? : es folgen unklare weitere Lobesäußerungen zum Sargbesitzer, die mit der wiederholten Nennung seines Titels und Namens enden) Schatzmeister Upuaut-nacht. (5) Ein Opfer, das Re gegeben werde; ein Opfer, das Anubis gegeben werde; ein Opfer, das Geb gegeben werde zusammen mit Nut; ein Opfer, das Schu gegeben werde zusammen mit Tefnut; ein Opfer, das Meri-mut-ef gegeben werde; ein Opfer, das Ach-en-it-ef gegeben werde; ein Opfer, das Heri-tep-senu-ef gegeben werde. Worte-zu-sprechen durch Re : (Ich) gebe dir (den Gott) Ha, Herr-des-Westens, an deine (westliche) Seite. Vollkommen an Stimme in der Meinung seines Herrn (... ? : unklare Zeichenreste) Schatzmeister Upuaut-nacht. Ehrwürdig bei dem Großen-Gott, (dauernd auf seinen beiden Beinen) im Gefolge seines Herrn, Schatzmeister; Ehrwürdiger, Geliebter seines Herrn an jedem Ort, Schatzmeister Upuaut-nacht; Ehrwürdiger, Vermögensverwalter (... ? : unklare Zeichenreste) Schatzmeister Upuaut-nacht; der die Vollkommenheit seines Herrn schauen darf Tag für Tag, Schatzmeister.
Übersetzung:
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F
G
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A
Erwerb
Jahr des Erwerbs
Geschichte des objektes
Der Sarg stammt aus der ehemaligen Sammlung Khashaba, Assiut.
Damit in verbinding stehende objekte
Fotografische Referenzen
Bearbeiter des dokuments
Datum der ersten computerregistrierung
Datum der letzten Aktualisierung
Bibliographie
Eggebrecht, A. (Hrsg.), Suche nach Unsterblichkeit : Totenkult und Jenseitsglaube im Alten Ägypten, Hildesheim - Mainz 1990, Kat.-Nr. T 35.
Algemeiner Kommentar
Eine besser erhaltene Diagonalsternuhr befindet sich auf dem Sarg des Nacht (PM 5999). Herkunft: Dekoration und Texte weisen den Sarg einem Typ zu, der nur für die Nekropole von Assiut belegt ist. Material: Farben. Erhaltungszustand: Der Kastensarg ist gut und fast vollständig erhalten; lediglich der Boden des Sarges ist verloren. Die Bemalung der Innenseite ist nur noch in Resten vorhanden. Kommentar des Textes: Die Inschriften des Sarges sind wie folgt aufgenommen worden : Text [1] Sargdeckel, außen, 2 waagerechte Zeilen, die ganze Länge des Deckels bedeckend; Text [2] Sargkasten, außen, Schmalseite Norden mit zwei Kanopengöttern, 3 horizontale Zeilen, 1 vertikale Zeile; Text [3] Sargkasten, außen, Schmalseite Süden mit zwei Kanopengöttern, 3 horizontale Zeilen, 1 vertikale Zeile; Text [4] Sargkasten, außen, Längsseite Osten (Udjat-Augen), 2 horizontale, 8 vertikale Zeilen; Text [5] Sargkasten, außen, Längsseite Westen, 2 horizontale, 8 vertikale Zeilen. Die Hieroglyphen sind sorgfältig, manchmal etwas plump und ungeschickt, manchmal aber auch mit detailreicher Innenzeichnung gearbeitet. Die hellblau ausgemalten Schriftzeichen haben einen Umriss in schwarzer Farbe, ebenso sind die Innenzeichnungen ausgeführt. Gegen Zeilenende reichte oft der Platz nicht mehr ganz, so dass die Zeichen gedrängt wirken. Wie für die formelhaften Inschriften auf Särgen des Mittleren Reiches häufiger zu belegen, sind viele Schreibungen stark verkürzt wiedergegeben und nur noch aus dem Zusammenhang heraus aufzulösen. So wurde die Lesung bei [2] und [3] mit Bezug auf Isis und Nephthys, die den Toten wie ihren Bruder Osiris beweinen und feierlich über ihm klagen sollen, nach ausführlicheren Schreibungen auf anderen Särgen aus Assiut rekonstruiert (die beiden Verben werden hier nur mit jeweils einem Determinativ geschrieben). Die Schreibung für die Göttin Seschat mit der Hieroglyphe des Esels (der fast wie ein Seth-Tier aussieht) wurde aus dem Epitheton "die vor dem Haus der Gottesbücher ist" und aus ausführlicheren Schreibungen auf anderen Särgen erschlossen. Auffällig ist neben den extremen Kurzschreibungen die Determinierung aller Gottesnamen, ohne Rücksicht auf das Geschlecht, mit dem sitzenden (männlichen) Gott mit Bart. Auf eine Bearbeitung der Innenseite des Sargdeckels wurde hier verzichtet; die dort angebrachte Diagonalsternuhr ist nur noch zum Teil erkennbar. Auch die weitere Innendekoration ist nur noch in geringen Spuren erhalten, die u.a. auf die Anwesenheit von Sargtexten hinweisen. Unberücksichtigt blieben auch die zahlreichen kleinen Beischriften zu den Ritualszenen auf der Außenseite von Ost- und Westwand des Sargkastens. Zur Entwicklungsgeschichte der Inschriften und Darstellungen auf Särgen des Mittleren Reiches, ihrer lokal geprägten Typologie und ihrer Bedeutung als Datierungskriterien vgl. Lapp, G., Typologie der Särge und Sargkammern von der 6. bis 13. Dynastie (Studien zur Archäologie und Geschichte Altägyptens 7), Heidelberg 1993, besonders S. 121-146 zu den Särgen aus Assiut.
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