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Alle
Abbildungen
Allgemein
Eigenschaften
Datierung
Handlungsträger
Textdaten
Referenz
Standort
Internationale Inventarnummer
Inventarnummer
Bezeichnung
Übersetzung:
D
E
F
G
I
P
S
A
Gattung
Typologie
Beschreibung
Denksteine wie der des Kawi sind dem Gedächtnis ganzer Familien in mehreren Generationen gewidmet und enthalten Gebete an die Totengötter um Gewährung eines Totenopfers. Aufstellungsort konnte das Grab des Stelenstifters sein oder auch ein Wallfahrtsort wie Abydos, der Hauptkultort des Totengottes und Totenrichters Osiris. Die Stelen wurden dort in kleinen Kapellen und entlang der Prozessionsstraße aufgestellt, was den auf den Stelen dargestellten oder genannten Personen eine unmittelbare Teilnahme an den Osirisfesten ermöglichte. Die Stele des Kawi ist sorgfältig in flachem erhabenem Relief gearbeitet; die Figuren heben sich klar und sehr schlicht gehalten vom ebenen Untergrund der Bildfelder ab. Im Gegensatz dazu stehen die stellenweise sehr flüchtig eingeritzten Schriftzeichen des Opfergebets ganz unten auf der Stele und der Beischriften zu den Personen. Die Stele ist oben gerundet und in zwei Bildfelder eingeteilt. Im oberen Bildfeld rechts bringt der Schreiber Kawi ein Opfer dar, indem er räuchert und eine Wasserspende über einen Opfertisch mit Gaben ausgießt. Empfänger des Opfers sind zwei Männer, die auf Stühlen sitzen, sowie zwei Frauen, die in etwas kleinerem Format hinter ihnen stehen. Der eine Mann hebt eine große Lotusblüte an die Nase, um ihren belebenden Duft einzuatmen. Der Lotus war ein Symbol der Regeneration. Über der Szene wird das Giebelfeld der Stele von zwei Udjat-Augen und einem Schen-Ring ausgefüllt, Symbolen des Schutzes und der Ewigkeit. Im unteren Bildfeld ist es eine Frau namens Amun-mes, die das Räucher- und Libationsopfer darbringt; sie wird als Tochter des Kawi bezeichnet, er selbst ist der Empfänger des Opfers. Zusammen mit drei weiteren Männern und zwei Frauen sitzt Kawi auf Sesseln mit Rückenlehne und erquickt sich am Duft einer Lotusblüte; in seiner rechten Hand hält er einen Stoffstreifen, das sogenannte Zeugamulett. Obwohl die Personen nicht ausdrücklich in ihren Beischriften als Verwandte und Angehörige einer einzigen Familie bezeichnet werden, wird dies doch deutlich durch die liebevolle Geste, mit der sich alle gegenseitig umfassen. Aus dem kurzen Opfergebet am Fuß der Stele geht hervor, dass der Schreiber Kawi diese Stele errichten ließ als "Bruder" (d.h. Angehöriger) der dargestellten Personen, "um ihren Namen am Leben zu erhalten". In dieser Form der Kommemoration sahen die Ägypter eine Möglichkeit des ewigen Lebens weit über den Bestand von Mumie und Grab hinaus : Solange ein Name ausgesprochen wird, bleibt sein Träger lebendig im Gedächtnis der Menschen.
Übersetzung:
D
E
F
G
I
P
S
A
Fundort
Herkunft
Material
Technik
Erhaltungszustand
Farben
Höhe
(cm)
Breite
(cm)
Länge
(cm)
Tiefe
(cm)
Durchmesser
(cm)
Gewicht
(grs)
Datierung
Datierung (Freier Text)
Daterierungskriterien
Götter
Könige
Personen
oA.wi
kA.i
iw-fi
imn-ms
aba.w
nxt-Hr(.w)
Schrift
Sprache
Textgattun
Textinhalt
Beschriftungstechnik
Erhaltungszustand des Textes
Hieroglyphen
Umschrift
[1] wab oAwj wab kAj [... ?] jw-fj [2] sS oAwj [3] sAt=f jmn-ms sS oAwj sS abaw nxt-Hr mwt=f jw-fj [... ?] / sS oAwj [4] Htp-dj-nswt wsjr HoA-Dt nTr-aA nb-AbDw dj=f prt-xrw t Hnot kAw Apdw jxt nbt nfrt wab(t) anxt nTr jm=sn n kA n rHw n-sp jn sn=s<n> sanx rn=sn sS oAwj
Übersetzung
(1) Wab-Priester Kawi, Wab-Priester Kai, (Personenname unklar), Iu-fi. (2) Schreiber Kawi. (3) Seine Tochter Amun-mes, Schreiber Kawi, Schreiber Abau, Nacht-Hor, seine Mutter Iu-fi, (Personenname unklar), Schreiber Kawi. (4) Ein Opfer, das der König gibt (für) Osiris, Herrscher-der-Ewigkeit, Großer-Gott, Herr-von-Abydos, dass er gewähren möge ein Totenopfer (bestehend aus) Brot (und) Bier, Rindfleisch (und) Geflügel (und) allen guten, reinen Dingen, von denen ein Gott lebt, für den Ka aller Leute (= der ganzen Familie ?). Es ist ihr Bruder, der ihren Namen am Leben erhält, Schreiber Kawi.
Übersetzung:
D
E
F
G
I
P
S
A
Erwerb
Jahr des Erwerbs
Geschichte des objektes
Das Objekt gehörte schon vor 1907 zur Sammlung Wilhelm Pelizaeus in Kairo und wurde im ägyptischen Kunsthandel erworben. Es war Bestandteil der Schenkung Pelizaeus an Hildesheim im Jahr 1907; ein genaues Erwerbungsjahr durch Pelizaeus ist nicht bezeugt. Das Objekt befindet sich seit der Überstellung der Schenkung 1909 in Hildesheim. Da jedoch aus technischen Gründen im Feld "Erwerbungsjahr" eine konkrete Jahreszahl eingetragen werden muss, wurde hier für alle Objekte der Schenkung von 1907 deren Datum eingesetzt.
Damit in verbinding stehende objekte
Fotografische Referenzen
Bearbeiter des dokuments
Datum der ersten computerregistrierung
Datum der letzten Aktualisierung
Bibliographie
Roeder, G., Die Denkmäler des Pelizaeus-Museums zu Hildesheim, Hildesheim 1921, S. 92, Abb. 30. Kayser, H., Die ägyptischen Altertümer im Roemer-Pelizaeus-Museum in Hildesheim, Hildesheim 1973, S. 67, Abb. 47. Seipel, W., Bilder für die Ewigkeit : 3000 Jahre ägyptischer Kunst, Konstanz 1983, Kat.-Nr. 63. Eggebrecht, A. (Hrsg.), Nofret - Die Schöne : Die Frau im Alten Ägypten; "Wahrheit" und Wirklichkeit, Hildesheim - Mainz 1985, Kat.-Nr. 118. Eggebrecht, A. (Hrsg.), Ägyptens Aufstieg zur Weltmacht, Hildesheim - Mainz 1987, Kat.-Nr. 304. Seipel, W., Ägypten : Götter, Gräber und die Kunst; 4000 Jahre Jenseitsglaube, Linz 1989, Kat.-Nr. 437. Eggebrecht, A. (Hrsg.), Pelizaeus-Museum Hildesheim : Die ägyptische Sammlung, Hildesheim - Mainz 1993, Abb. 44.
Algemeiner Kommentar
Herkunft: Stelen dieses Typs sind in Abydos gefunden worden, dem Hauptkultort des in der Opferformel genannten Totengottes Osiris. Material: Farbe. Erhaltungszustand: Die Stele ist insgesamt sehr gut erhalten. Entlang den Kanten weist sie einige kleine Beschädigungen und Aussplitterungen auf. An Gesichtern und Füßen sind geringe Spuren der rotbraunen Bemalung erhalten. Kommentar des Textes: Die Inschrift ist zum größten Teil gut leserlich, wenn auch ohne große handwerkliche Qualität ausgeführt. Die Personennamen sind dagegen stellenweise so flüchtig eingeritzt, dass sie sich einer sicheren Lesung entziehen. Zu den Personennamen vgl. : Ranke, H., Die ägyptischen Personennamen I : Verzeichnis der Namen, Glückstadt 1935. Kawi = Ranke, PN I, 333.1; Kai = Ranke, PN I, 341.15; Iu-fi = Ranke, PN I, 16.3; Amun-mes = Ranke, PN I, 29.8; Abau = Ranke, PN I, 60.3; Nacht-Hor = Ranke, PN I, 211.3. Die Opferformel weist mehrere Fehler auf; so ist bei dem Wort "Leute" (rehu) das "r" zu "d" verschrieben, was für diese Vokabel aber häufiger belegt werden kann. Bei dem Rückverweis auf den Stifter der Stele (und des Totenopfers) ist versehentlich mit Suffixpronomen im Singular statt im Plural formuliert worden.
Abbildungen
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